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Neue Termine für das CBASP-Curriculum ab Herbst 2016

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Seit 2014 bietet die Psychologische Hochschule Berlin eine Fortbildung in Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) unter der Leitung von Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier an.

 

Nun stehen die neuen Termin für Herbst 2016 bis Sommer 2017:

 

CBASP Einführungsworkshops: 

23./24.09.2016 Eva-Lotta Brakemeier & Anne Guhn

03./04.02.2017 Maria Kensche & Simon Bollmann

 

CBASP Aufbauworkshops (wahlweise)

Intensivierung CBASP als ambulante Einzeltherapie:

30.09./01.10.2016 Maria Kensche & Stephan Köhler
28./29.04.2017 Angela Merkl & Anne Guhn  

CBASP als stationäres Konzept und als Gruppentherapie:

27./28.01.2017 Stefanie Berg & Stephan Köhler

 

CBASP Praxistage:

11./12.11.2016 Stefanie Berg & Philipp Sterzer

07./08.04.2017 Eva-Lotta Brakemeier & Philipp Sterzer (inkl. Stationäres Konzept und Gruppentherapie bei Bedarf)

19./20.05.2017 Nikola Stenzel & Jan Spies

 

Workshopzeiten

Freitag 15.00 bis 19.30 Uhr (5 UE)

Samstag 9.30 bis 16.30 Uhr (7 UE)

 

 

Die Fortbildung wird in Workshops mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten. Es handelt sich um fortlaufende Kurse (je 12 UE), die alle auch einzeln und unabhängig voneinander buchbar sind.

 

Leitung

Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier (PHB und Philipps-Universität Marburg)  & Prof. Dr. Nikola Stenzel (PHB)

 

CBASP-Trainer

Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier (PHB und Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Nikola Stenzel (PHB) sowie Dipl.-Psych. Stefanie Berg (Zürich), Ruth Fangmeier (Freiburg), Dr. Anne Guhn (Berlin), Dr. Maria Kensche (Lübeck), Dr. Philipp Klein (Lübeck), PD Dr. Stephan Köhler (Berlin), Dr. Angela Merkl (Berlin), Prof. Dr. Philipp Sterzer (Berlin)

 

Zielgruppe

Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten, PiAs und Ärzte in Weiterbildung, Pflegepersonal und andere Fachkräfte, die mit chronisch depressiven Menschen therapeutisch arbeiten

 

Mehr Informationen zur Fortbildung und Anmeldung unter CBASP-Curriculum


Das Projekt „Therapie für Geflüchtete“ (PROTHEGE) braucht Ihre Unterstützung

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Im Oktober 2015 gründeten sieben Psychotherapeutinnen in Ausbildung der Berliner Akademie für Psychotherapie und der Psychologischen Hochschule Berlin das Projekt „Therapie für Geflüchtete“ (PROTHEGE). Ziel des Projektes ist es, Geflüchteten einen Kurzzeittherapieplatz zur Verfügung zu stellen.

 

Viele Geflüchtete leiden unter Entwurzelung, traumatischen Erlebnissen, unsicherem Aufenthaltsstatus und teils unwürdiger Aufenthaltssituation, doch sie haben de facto keine Aussicht auf eine zeitnahe psychotherapeutische Versorgung: Beantragte Therapien werden nicht bewilligt, Dolmetscher*innenkosten werden nicht übernommen, es fehlt an ausreichenden Therapieplätzen.

PROTHEGE will ihnen den Zugang zu Psychotherapie erleichtern, um das Risiko der Chronifizierung von psychischen Krankheiten zu verringern. Denn psychische Gesundheit ist wichtig, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können und sich ein neues Leben aufzubauen!
Derzeit sammelt die Gruppe Spenden über  https://www.gemeinschaftscrowd.de/pro-thege
Dort finden Sie auch ausführliche Informationen zu diesem Projekt.

 

Der benötigte Crowdfundingbetrag von 15.000 € wurde erreicht! Nun können ab Oktober 2016 mindestens 15 Geflüchteten Kurzzeittherapieplätze angeboten werden! Bis zum 01.08.2016 kann aber noch gespendet werden. Denn: je größer der Spendentopf wird, desto mehr Therapieplätze können angeboten werden.

 

Das Geld wird benötigt, um ausgebildete Dolmetscher*innen, die Koordinierung des Projektes sowie die fachliche Unterstützung durch erfahrene Supervisor*innen zu finanzieren. Bitte helfen Sie, das Projekt in die Tat umzusetzen!

Preis für die beste Masterarbeit geht an PHB-Studentin Eva-Maria Knies

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Am 5. Juli 2016 wurden in der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB) die ersten vier Master-Zertifikate für Absolventen der Psychotherapie vergeben. Der Verein der Freunde und Förderer der PHB hat für die beste Masterarbeit einen Preis gestiftet, der in diesem Jahr erstmals vergeben wurde.

 

Eva-Maria Knies wurde von einer Jury unter Vorsitz von Prof. Jacobi für den mit 500,- Euro dotierten Preis für ihre herausragende Masterarbeit mit dem Thema „Implementierung und Evaluation eines störungsspezifischen stationären Interpersonellen Gruppentrainings für Patienten mit komorbider Substanzabhängigkeit und Depression: Das InterPersonelle Kiesler-Kreis Training“ ausgewählt. Hinter diesem langen Titel verbirgt sich ein Forschungsprojekt, das genau dem scientist practitioner Ansatz entspricht, den die PHB verfolgt:

 

    • In der Praxis – hier in einer Klinik in Stuttgart während ihres Psychiatriejahres – auf eine Versorgungslücke bzw. Forschungsbedarf aufmerksam werden – hier: fehlendes bzw. unvollständiges Konzept für Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen und komorbider Depression
    • Modifizierung eines psychotherapeutischen Gruppenprogramms, welches genau bei den Bedürfnissen und Problemen dieser speziellen sehr belasteten Patientengruppe ansetzt; Basis dafür Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP), welches Eva-Maria Knies durch Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier an der PHB kennen gelernt hat und so gemeinsam mit ihr und dem leitenden Psychologen Prof. Dr. Matthias Backenstrass in Stuttgart modifizierte
    • Implementierung des Programms auf einer Station und eigenständige Durchführung der Gruppentherapien als Gruppentherapeutin; Zeitgleich Beforschung des Programms im Sinne einer Phase 1 Pilotstudie (Untersuchung der Machbarkeit, Akzeptanz und des Outcomes dieser Gruppentherapie)
    • Danach Auswertung der Daten und Diskussion mit Anleitern und als besonderer Höhepunkt die Publikation als Letter to the Editor in dem impactstarken Journal Psychotherapy and Psychosomatics (IF=9.3); zudem zahlreiche Kongresspräsentationen, wo Eva-Maria Knies bereits im Sommer 2015 auf dem CBASP Netzwerktreffen einen Preis erhalten hat

 

Der Preis wurde Frau Knies vorm Vorsitzenden des Fördervereins Dr. Ulrich Winterfeld überreicht.

 

masterpreisverleihung
Prof. Dr. Preiser, Eva-Maria Knies, Dr. Winterfeld (v.l.n.r.)

 

Frau Knies hat in Australien Psychologie studiert und dann den Weiterbildungsmaster in Verhaltenstherapie an der PHB absolviert. Ihr Masterprojekt hat sie während ihres Praktikums am Klinikum Stuttgart durchgeführt. Eine Kurzfassung der Arbeit konnte sie im renommierten Journal Psychotherapy and Psychosomatics veröffentlichen(1). Frau Knies stammt aus Baden-Württemberg und möchte dort als Psychotherapeutin tätig sein. Wir wünschen ihr viel Glück für ihre berufliche Zukunft.

 

Der Förderverein unterstützt Studierende der PHB mit Stipendien und Zuschüssen für die Teilnahme an wissenschaftlichen Kongressen. Wer sich für eine Mitgliedschaft interessiert, bitte an foederverein@psychologische-hochschule.de wenden.

 

(1)Knies, E.-M., Backenstraß, M., Brakemeier, E.-L. (2016). Feasibility and Outcome of a short Group Therapy for Inpatients with Comorbid Substance Use Disorders and Depression. The InterPersonal Kiesler Circle Training (IPKCT). Psychotherapy and Psychosomatics. DOI: 10.1159/000446157

 

PHB-Kongressreise zum Annual Meeting der Society for Psychotherapy Research (SPR)

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Ein Bericht von Th. Munder

 

Ende Juni bestiegen Ch. Marx, L. Reuter und ich (alle PHB-Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Gumz) in Schönefeld ein Flugzeug, um den 47. Jahreskongress der Society for Psychotherapy Research (SPR) in Jerusalem zu besuchen. Aufgeregt landeten wir in der Hitze Tel Avivs und fuhren mit einem der vielen Sammeltaxis zu unseren Hotels in der Innenstadt Jerusalems, unweit der historischen Altstadt und des Kongressortes, dem Jerusalem International YMCA.

 

SPR_munder

 

Die SPR ist ein internationaler und multidisziplinärer Zusammenschluss von Psychotherapieforscher*innen. Vielfalt und Dialog können als herausstehende Merkmale der SPR angesehen werden: So finden sich in ihren Reihen wichtige Vertreter*innen aller großen Psychotherapieschulen (SPR-Präsidenten aus dem deutschsprachigen Raum waren u. a. der Psychoanalytiker Horst Kächele und der Pionier der Allgemeinen Psychotherapie Klaus Grawe); ebenso finden sich Vertreter*innen qualitativer und quantitativer Forschungsstrategien. Seit 1991 gibt die SPR die angesehene Zeitschrift Psychotherapy Research heraus.

 

Bei der Kongresseröffnung am Mittwochabend drückten die lokalen Organisatoren ihre Freude darüber aus, dass sich ihr vor vielen Jahren entstandener Traum, einen SPR-Kongress in Israel auszurichten, tatsächlich erfüllt hat. Neben dem für SPR-Kongresse üblichen regen und lockeren Austausch von Forscher*innen aus aller Welt und von allen Stufen der Karriereleiter, erhofften sie sich Impulse für die aktive Psychotherapieforschungsszene in Israel. Die anschließende, sich bis in die Nacht ziehende, Welcome Reception vergrößerte die Vorfreude auf die drei folgenden Kongresstage.

 

Schon am nächsten Morgen waren Ch. Marx und ich mit unseren Vorträgen dran. Obwohl wir zunächst in einen leeren Raum traten (wir waren natürlich früher da), sprachen wir dann vor einem ansehnlichen Publikum. Als Discussant hatten wir J. Christopher Muran, den gegenwärtiger Präsident der SPR und Professor an der Adelphi University in Garden City (New York), gewonnen, worüber wir uns sehr freuten. Christopher stellte seine konzeptionelle Arbeit zu „Subjektiven Konzepten der talking cure“ vor und diskutierte die Skizze eines geplanten Anschlussprojekts. Mein eigener Vortrag, in Zusammenarbeit mit den PHBler*innen J. Zimmermann und T. Boll entstanden, befasste sich mit der Frage, ob sich Forscherpräferenzen in randomisierten Studien über eine computerisierte Analyse von deren früheren Arbeiten erfassen lassen. L. Reuter war mit gleich zwei Vorträgen vertreten und berichtete über im Rahmen ihrer Dissertation entstandene Untersuchungen zur Vorhersage von Non-response und Dropout in stationärer Psychotherapie.

 

Ansonsten waren die Kongresstage eine Reise durch die Themenfelder und -methodologien der Psychotherapieforschung. Große Aufmerksamkeit kam der Frage zu, wie sich Unterschiede in der Wirksamkeit einzelner Therapeut*innen erklären lassen und wie sich die Aus- und Weiterbildung von Therapeut*innen verbessern lässt. Der brillante Bruce Wampold, frisch emeritierter Professor der Universität von Wisconsin in Madison, resümierte nach Jahrzehnten der Forschung diesbezüglich, dass es aus seiner Sicht v. a. aufs konkrete Üben (deliberate practice) des therapeutischen Handwerks ankomme. Dazu passend berichtete ein Jerusalemer Therapeut und Schauspieler von seinen positiven Erfahrungen mit einem auf Improvisation, Präsenz und Flexibilität zielenden Training für Therapeut*innen. Ein weiteres wichtiges Thema war der Umgang mit Krisen in der therapeutischen Beziehung. Letztlich lässt sich das Programm aber nicht unter einem einzelnen Titel unterordnen, da sich unzählige rote Fäden durch die vielen Parallelveranstaltungen ziehen lassen – je nach eigenem Interesse. Nachgelesen werden kann das Programm hier.

 

Das nächste Annual Meeting der SPR ist im Juni 2017 in Toronto. Das nächste gemeinsame Treffen der EU- und UK-Sektionen findet im September 2017 in Oxford statt. Für beide Kongresse werden von der SPR Student Travel Awards vergeben. Eine Teilnahme kann ich für Forschungsinteressierte wärmstens empfehlen.

 

Besonderer Dank gilt dem Verein der Freunde und Förderer der PHB, der Ch. Marx und mich durch ein Kongresstipendium für diese Reise finanziell unterstützt hat.

Veröffentlichung von Rechtspsychologie-Student Tilmann Wagner und Kollegen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Sexualforschung

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„Pädophile Neigungen offenbaren: Stigma-Management bei Patienten aus dem Berliner Präventionsprojekt Dunkelfeld“

 

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Sexualforschung ist ein Beitrag von RP-Student Tilmann Wagner und Kollegen erschienen, der sich mit dem bisher wenig untersuchten Thema ‚Stigmatisierung gegenüber Menschen mit pädophilen Neigungen‘ auseinandersetzt. Ausgewertet wurden 186 Erstgespräche von Patienten mit pädophilen Neigungen, die sich im Rahmen des Präventionsprojekts Dunkelfeld (PPD) gemeldet haben. Zu beachten ist, dass Patienten, die die diagnostischen Kriterien für Pädophilie erfüllen, nicht notwendigerweise ein Kind missbraucht haben müssen, sondern professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, weil sie dies trotz vorhandener Neigung vermeiden wollen.

 

Ziel dieser Studie war es herauszufinden, unter welchen Bedingungen Menschen mit pädophilen Neigungen ihre Neigungen offengelegt haben und welche Konsequenzen von den Patienten im Rahmen der Erstgespräche berichtet wurden. Es werden im Anschluss Empfehlungen abgeleitet, mittels welcher Strategien Menschen mit pädophilen Neigungen Unterstützung von Angehörigen oder Freunden erhalten können und dies in der Folge das Risiko von Sexualstraftaten in Bezug auf Kinder senken könnte.

 

Hier geht’s zum Artikel auf Researchgate

 

Erschienen im Theime-Verlag

 

Forschungstag und Absolventenfeier an der PHB

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Am Dienstag der Summer School (5.7.) war es wieder einmal so weit: Um 13.00 Uhr fiel der Startschuss zum diesjährigen Forschungstag an der PHB. Wie jedes Jahr haben dabei unsere Psychotherapeuten in Ausbildung (kurz: PiAs) die Möglichkeit, ihren KommilitonInnen und ProfessorInnen ihre aktuellen Masterarbeitsprojekte vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren. Dieses Jahr wurde der Tag mit besonderer Spannung erwartet, da im Anschluss nicht nur die alljährliche Summer School Party, sondern auch erstmalig eine AbsolventInnenfeier an der PHB stattfinden sollte. Es gab genau genommen gleich drei Gründe zum Feiern, aber dazu später mehr…

 

Präsentation der Masterprojekte

Prof. Frank Jacobi gab im Anschluss an die offizielle Eröffnung des Forschungstages im neuen großen Hörsaal der PHB die Bühne frei für Studierende und ihre vielseitigen, innovativen und inspirierenden Beiträge. Die Bandbreite erstreckte sich über

  • innovativen Konzepte zur Diagnostik, Therapie und konzeptuellen Theorie von Persönlichkeitsstörungen,
  • den Einfluss des Strukturniveaus auf den Behandlungserfolg im tagesklinischen Setting,
  • einer Befragung zum Gesundheitszustand von Flüchtlingen am Berliner LAGeSo
  • einer Charakterisierung der Patienten unserer Ausbildungsambulanz,
  • die Implementierung und Evaluation neuer Therapiekonzepte für besonderes Klientel wie z.B. CBASP für hochbetagte Patienten oder die Interpersonelle Integrative Therapie für Flüchtlinge mit psychischen Störungen(IITF),
  • Nebenwirkungen von stationären Gruppentherapien,
  • aber auch qualitativen Fragestellungen wie z.B. „Auf welche Weise hilft Reden in der psychodynamischen Therapie (der „talking cure“)?“

 

Eine Übersicht über alle Vortragsthemen und Referenten finden Sie hier.

 

Diese Präsentationen führten allen Anwesenden eindrucksvoll vor Augen, was dabei herauskommt, wenn wissenschaftlich ausgebildete, interessierte und engagierte PiAs durch ihre eigenen praktischen Erfahrungen und persönlichen Reflexionen der psychotherapeutischen Arbeit bei der Umsetzung von Forschungsprojekten ermutigt und gefördert werden: Innovative, multimethodale, praxisrelevante Forschung, die einen Nerv der Zeit trifft, Implikationen für zukünftige Forschung liefert, und nicht zuletzt auch einen Beitrag zum Wissenschaftstransfer in die Gesellschaft leistet. Nicht unerwähnt bleiben soll dabei der persönlich bereichernde Austausch zwischen PiAs mit verhaltenstherapeutischer (VT) und tiefenpsychologisch fundierter (TP) Vertiefung. Besonders für die VT‘ler war es ausgesprochen interessant zu sehen, welche spannenden Forschungsbereiche die TP bereithält. Gemeinsam über den Tellerrand schauen. Gemeinsam den Forschungshorizont erweitern. VT und TP näher zusammenbringen. So lässt sich dieser Forschungstag 2016 durchaus beschreiben.

 

Beglückwünschung der Absolventen

Nach insgesamt 13 Präsentationen und Diskussionen, begleitet von schönen Pausengesprächen bei Kaffee und Kuchen, wurde es dringend Zeit, zu den Feierlichkeiten überzugehen. Genau genommen gab es dafür gleich drei Gründe: Nach fast 6-jährigem Bestehen der PHB durften feierlich die ersten AbsolventInnen verabschiedet werden. Darunter befanden sich diejenigen, die entweder erfolgreich den M.Sc. Psychotherapie, die Approbationsprüfung oder beides abgeschlossen haben. Eingeleitet von einer berührenden Ansprache des TP-Ausbildungsleiters Herr Dr. Günther Gödde und Herrn Dr. Frank Jacobi, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie im Schwerpunkt Verhaltenstherapie, und begleitet von lautem Applaus der Familie, von Freunden und KommilitonInnen wurden zuerst den VT- und TP- AbsolventInnen der Approbationsprüfung feierlich die Urkunden überreicht. Glückwünsche gab es außerdem vom Rektor, Herr Prof. Siegfried Preiser, und vom Geschäftsführer der PHB, Herrn Dr. Günther Koch. Ausgewählte Fachbücher, Videos von „Psycho-Filmen“ und Sonnenblumen als Geschenk für jeden Absolventen rundeten die Urkundenvergabe ab.

An dieser Stelle gratulieren wir noch einmal ganz herzlich (in alphabetischer Reihenfolge): Elena Bennecke (TP11), Stefanie Bode (VT11), Elise Buntebart (VT11), Luciana Frei Bruel (VT11), Frederike Dietz (TP11), Nina Fricke (TP10), Ulrike Hardam (TP11), Tino Kretschmer (VT11), Antje Manthey (VT10), Christopher Marx (TP11), Susanne Müllender (VT11), Julia Roth (VT11), Inga Schlesinger (VT11), Annett Schröder (VT11), Julia Schultheis (VT11), Julia Stethin (TP11) und Katrin Terwiel (TP11)

Im Anschluss erhielten die ersten Absolventinnen des Masterstudiengangs M.Sc. Psychotherapie der PHB unter besonderer Würdigung ihrer Betreuer und Zweitgutachter ihre Zeugnisse und Urkunden. Wir gratulieren noch einmal von Herzen (in alphabetischer Reihenfolge): Nina Fricke (TP10), Anna-Maria Jäger (VT12), Eva-Maria Knies (VT12) und Julia Roth (VT11).

 

Absolventenfeier

Direkt im Anschluss versammelten sich AbsolventInnen, Freunde, Familie, Kommilitonen, wissenschaftliche Mitarbeiter, ProfessorInnen , der Rektor und Geschäftsführer sowie Freunde und Förderer der PHB gegen am Buffet zu einem sehr netten Beisammensein – und für eine ziemlich energiegeladene Gruppe entwickelte sich anschließend sogar noch eine kleine Straßenparty vor dem Haus der Psychologie…

 

Thanks!

Die PiAs und AbsolventInnen der PHB bedanken sich herzlich bei allen Beteiligten! Dabei gilt neben allen Referenten ein großer Dank Frau Schmatolla und Herrn Henze für die wunderbare Organisation, Herrn Korkmaz für die leckere Verpflegung, Frau Robak und Frau Janik-Wasmund für ihr außerordentliches Engagement, allen fleißigen PHB-PT2-PiAs, and last but not least Herrn Dr. Winterfeld und allen Mitgliedern des Vereins der Freunde und Förderer der PHB, die die Verleihung des Masterarbeitspreises ermöglicht haben. Sie alle haben in besonderem Maße dazu beigetragen, dass dieser Tag so reibungslos und stimmungsvoll verlaufen konnte und uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Und passend zur EM-Stimmung getreu dem Motto „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ freuen wir uns jetzt schon auf den nächsten Forschungstag an der PHB.

 

Anna-Maria Jäger, VT12

 

 

 

PHB- Ambulanzforschung: Charakterisierung der Patienten unserer Ausbildungsambulanz (Anna Eiling, Prof. Dr. Frank Jacobi)

 

 

 

Survey zum Gesundheitszustand von Flüchtlingen: Eine Umfrage am Berliner LAGe So2015/16 (Sarah Swenshon, Kristina Haase)

 

 

 

Konzeptuelle Metaphern der „talking cure“ (Rajana Kersten und Christopher Marx)

 

 

 

 

Zeugnisvergabe: Ulrike Hardam

 

 

 

Zeugnisausgabe5
Julia Roth mit ihrem Zeugnis

 

 

 

Susanne Müllender mit ihrem Zeugnis

 

 

 

Zeugnisausgabe3
Julia Schultheis hat ihr Zeugnis bekommen

 

 

 

 

Nina Fricke und Gäste

 

 

 

Dr. Winterfeld mit seiner Tochter, Prof. Dr. Preiser und Dipl. Psych. Marga Henkel-Gessat

 

 

 

Party3
Anna Maria Jäger und Sandra Schmidt mit Freunden

Vortragsreihe „Fortschritte der Klinischen Psychologie und Psychotherapie“

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Am Dienstag den 30.08.2016 von 9.15 Uhr bis 17 Uhr lädt die Psychologische Hochschule Berlin zur Vortragsreihe „Fortschritte der Klinischen Psychologie und Psychotherapie“ ein. Die Vorträge der verschiedenen Referenten können auch einzeln besucht werden. Die Vortragsreihe findet an der Psychologischen Hochschule Berlin im Haus der Psychologie, Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin-Mitte statt.

 

 

Das Vortragsprogramm:

 

Dienstag, 30.8.2016, Vormittag

 

9.15  Uhr

Prof. Dr. Gunther Meinlschmidt (Basel)

„Neue Perspektiven in der Psychotherapie: Fokus auf stress- und körperbezogene Störungen und Prozesse“

 

10.00 Uhr

Dr. Tobias Krieger (Bern)

„Sei nett zu dir… – Selbstmitgefühl in der Psychotherapie“

 

10.45 Uhr

Dr. Thorsten Barnhofer (Exeter/London)

„Depression, kognitives Altern, und Demenz: präventive Effekte von Achtsamkeitsmeditation”

 

 

 

Dienstag, 30.8.2016, Nachmittag

 

14:30 Uhr

Dr. Samia Härtling (Dresden)

„Lernerfahrungen aus einer randomisiert kontrollierten Studie zur Kurzzeitgruppentherapie bei Errötungsangst“

 

15:15  Uhr

Dr. Thomas Probst (Regensburg)

„Der Patient im Fokus der Psychotherapieforschung“

 

16:00  Uhr

Prof. Dr. Dr. Astrid Müller (Hannover)

„Pathologisches Kaufen – eine psychische Erkrankung?“

 

 

Zum Zwecke der Raumplanung bitten wir alle Interessenten, ihre beabsichtigte Teilnahme mit einer kurzen Mail an kontakt@psychologische-hochschule.de anzukündigen.

…and now my binge watch begins. Über einige psychologische Besonderheiten der Rezeption von Game of Thrones

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Die TV-Serie Game of Thrones gilt als beispiellos hinsichtlich medialer Aufmerksamkeit, finanzieller Ausstattung und KritikerInnen-Lob. Unter einigen anderen Besonderheiten in der Rezeption der Serie sind die Wahrnehmung von Gewaltszenen (einschließlich sexualisierter Gewalt) und sogenannte „reaction videos“ zu nennen – in Hundertausenden von You-Tube-Clips sind Menschen zu sehen, die beim Ansehen von Game of Thrones von ihren Freunden gefilmt werden.

 

In einem Vortrag betrachtet Prof. Dr. Timo Storck die Psychologie von Game of Thrones und legt einen Schwerpunkt auf die Frage, ob diese Art der Rezeption auch etwas über die psychologische Struktur der Serie aussagt.

 

Wann

25. Oktober 2016

20:00 Uhr

 

Wo:

Psychologische Hochschule Berlin

Am Köllnischen Park 2

10179 Berlin

 

Zu den Arbeitsschwerpunkten von Prof. Dr. Timo Storck gehört die Verbindung der Klinischen Psychologie (und darin der Psychoanalyse) mit kulturtheoretischen Fragen. In einer Reihe von Arbeiten hat er sich mit den methodischen Bedingungen kulturpsychoanalytischer Interpretation beschäftigt und einzelne Analysen zu Spielfilmen vorgelegt. Im April 2017 erscheint ein von ihm gemeinsam mit Svenja Taubner herausgegebener Sammelband „Von Game of Thrones bis The Walking Dead – Interpretationen von Kultur in Serie“ im Springer-Verlag. Erfahren Sie mehr auf der Profilseite von Prof. Dr. Timo Storck.

 

Der Eintritt ist frei! Bitte melden Sie sich per Mail an service@psychologische-hochschule.de für den Vortrag an.


Studium und Ausbildung an der PHBWintersemester 2016/17

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Im Oktober starten die neuen Jahrgänge in den Studien- und Psychotherapiausbildungsgängen an der PHB ins Wintersemester.

 

Bewerbungen können für die folgenden Studiengänge und Ausbildungsplätze eingereicht werden:

 

 

Grundständiges Masterstudium der Psychologie

 

Für den neuen Jahrgang im Wintersemester können sich Bachelorabsolventen der Psychologie bewerben. Neben Klinischer Psychologie können auch Schwerpunkte in Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie oder als Kombination in Klinischer Arbeitspsychologie gewählt werden. Eine Besonderheit ist die gleichwertige Lehre aller wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren, sowie der ethischen und juristischen Grundlagen der Berufspraxis. Auch Einblicke in die Vielzahl der Berufsfelder der Psychologie werden in Wahlmodulen angeboten. Bewerbungen können auch mit Transcript of Records eingereicht werden.

 

Der Informationsabend am 28. September 2016 um 19:00 Uhr stellt Inhalte und Ablauf des Studiums vor.

 

 

 

Wissenschaftlich fundierte Psychotherapieausbildung in Verhaltenstherapie

oder Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie

 

Die Psychotherapieausbildung ist mit einem weiterführenden Masterstudium der Psychotherapie verknüpft. Dementsprechend findet die Lehre bei praktisch erfahrenen und wissenschaftlich rennomierten DozentInnen, AusbilderInnen und ProfessorInnen statt. Studierende und Ausbildungsteilnehmer können an Fachkongressen und Tagungen teilnehmen, werden in aktuelle Forschungsprojekte integriert und bei eigenen Forschungsinteressen unterstützt. Die Modulprüfungen bereiten optimal auf die Approbationsprüfung vor. Die Ausbildungsgruppen sind mit 18 Studierenden klein und gut betreut. Für die Praktische Tätigkeit und die psychotherapeutischen Behandlungsstunden während der Ausbildung verfügt die PHB über eine eigene Ambulanz und zahlreiche Kooperationspartner.

 

 

 

Weiterführendes Masterstudium der
Psychologie und Psychotherapie der Familie

und Ausbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

 

Neben Diplom- bzw. Masterabsolventen der Psychologie werden auch Abschlüsse in Pädagogik/Sozialpädagogik (im Einzelfall durch Prüfung durch das LaGeSo) zu Studium und Ausbildung zugelassen. Das zweijährige Studium der Psychologie und Psychotherapie der Familie wird mit der fünjährigen Ausbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie kombiniert und stellt eine sinnvolle Erweiterung für die Praxis und die Berufsperspektiven der Absolventen dar. Bei ausreichend verfügbaren Plätzen kann das Studium auch einzeln und ohne die Ausbildung studiert werden.

 

Der Informationsabend am 6. September 2016 um 19:30 Uhr stellt Inhalte und Ablauf von Studium und Ausbildung vor. Für die 18 Studien- und Ausbildungsplätze werden Bewerbungen entgegengenommen.

 

 

 

Der nächste Jahrgang im postgradualen Masterstudiengang Rechtspsychologie startet an der PHB jeweils zum Sommersemester. Bewerbungen um einen der 20 Studienplätze werden bereits angenommen.

Öffentliche Vorlesungsreihe: Grundelemente psychodynamischen Denkens

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Die studiengangsübergreifende Vorlesung steht als erste in einer Reihe von Vorlesungen zu Grundelementen psychodynamischen Denkens. Es wird, beginnend mit dem Trieb-Begriff der klassischen und zeitgenössischen Psychoanalyse, kritisch geprüft, welchen Stellenwert einzelne Konzepte im Zusammenhang haben und was von ihnen in zeitgenössischen Praxis- und Forschungskontexten von besonderer Relevanz ist. Neben einem “klassischen” Vorlesungsteil gibt es zu jedem Termin eine Falldarstellung aus der Literatur sowie eine 20-minütige Diskussion.

 

Die Vorlesungsreihe ist teil des Masterstudiengangs Psychologie und offen für Besucher, die gern in das Psychologiestudium hineinschnuppern oder die Hochschule kennenlernen wollen. Auch alle die sich für das Thema interessieren, sind herzlich willkommen! Bitte melden Sie sich per Mail an service@psychologische-hochschule.de zur Vorlesung an.

 

 

Vorlesung: Grundelemente psychodynamischen Denkens I: Trieb

Prof. Dr. Timo Storck

 

22. November

20:00-22:00 Uhr

 

Hörsaal der Psychologischen Hochschule Berlin

Am Köllnischen Park 2

10179 Berlin

 

 

In einer mehrsemestrigen Vorlesungsreihe, die im Wintersemester 2016/17 an der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB) beginnt, wird Prof. Dr. Timo Storck im Rahmen seines Arbeitsgebiets Klinische Psychologie und Psychotherapie und der damit verbundenen Verantwortung für Teile des Masterstudiengangs Psychologie und der Masterstudiengänge in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie und Verhaltenstherapie eine studiengangsübergreifende Vorlesung beginnen, die sich systematisch der Darstellung und Prüfung der wichtigsten psychoanalytischen Grundkonzepte widmet. Angesprochen werden sollen nicht nur Studierende der PHB, sondern auch die interessierte Öffentlichkeit, d.h. v.a. Mitglieder und Weiterbildungsteilnehmer der Berliner psychoanalytischen Institute, aber auch Studierende der Psychologie (und anderer Fächer) der anderen Berliner Universitäten und Hochschulen.

 

Die Vorlesung wird sich auf 6-7 Termine pro Semester erstrecken, die jeweils aus drei Teilen bestehen: einem klassischen Vorlesungsteil von ca. 60 Minuten, einem Abschnitt zum klinischen Fallbezug von ca. 20-30 Minuten und der Möglichkeit für Rückfragen und Ergänzungen von ca. 20-30 Minuten.

 

Pro Semester nimmt sich die Vorlesung ein Konzept zum Gegenstand. Es wird dabei eine kritische konzeptgeschichtliche Darstellung erfolgen, welche die Linie wichtiger Weiterentwicklungen seit Freud nachzeichnet und prüft. Das liefert nicht nur eine Prüfung zeitgenössischer Relevanz einzelner Konzepte (die so sukzessive im konzeptuellen Zusammenhang gesehen werden können), sondern ermöglicht auch die Thematisierung von Fragen nach den Bezügen zu anderen psychotherapeutischen Richtungen und zur wissenschaftlichen Interdisziplinarität.

 

Zwar erfolgen ausführliche Bezüge zu klinischem Material, das Hauptanliegen der Vorlesungsreihe ist aber die Ergründung der wissenschaftlichen Grundelemente psychodynamischen Denkens, wie es für den interdisziplinären Dialog (z.B. in Philosophie, Literatur-, Kunst. oder Medienwissenschaft, Sozialpsychologie, Neurobiologie u.v.a.) relevant sein kann.

 

Die Vorlesung (exklusive Diskussion) wird video-/audioaufgezeichnet und transkribiert werden. Sie beruht auf ausführlichen Manuskripten, die allerdings frei vorgetragen werden.

Comme c’est belle, la vie á Toulouse! Kongress der European Association of Psychology of Law (EAPL)

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Ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht vom Kongress der European Association of Psychology of Law (EAPL) in Toulouse oder: Was ein Bohneneintopf mit Entenfleisch und Würstchen, Thomas von Aquin und Bastian Schweinsteigers Hand mit Forensischer Psychologie zu tun haben

 

Das Schöne an Kongressen ist, dass – obwohl man mindestens den halben Tag damit verbringt, Fach-Vorträge zu hören, Fach-Gespräche mit Fach-Kollegen zu führen und in andere Fach-Gebiete hineinzuhorchen – es eben nicht nur ums Fach geht. Zumindest, wenn der Kongress in Städten wie Toulouse stattfindet.

 

Aber beginnen wir von vorn: Ich hatte die Ergebnisse meiner Diplomarbeit als Posterpräsentation beim jährlichen Kongress der European Association of Psychology of Law (EAPL) angemeldet. Darin hatte ich Probanden anhand ihrer Fähigkeit geclustert, tatsächliche Erlebnisse zu schildern und Ereignisse zu erfinden, und die entstandenen Cluster anhand ihrer durchschnittlichen Persönlichkeitsprofile verglichen. Da mein Promotionsprojekt diese Idee der Diplomarbeit aufgreifen und ausbauen soll, war diese Präsentation also auch ein Gradmesser für das, was ich in den nächsten Jahren als Dissertation plane.

 

PHB_Schemmel (1)Dennoch reiste ich verhältnismäßig entspannt nach Toulouse: Das Poster war bereits vorbereitet, einen Vortrag musste ich nicht halten (sondern nur möglichst dekorativ neben meinem Poster stehen und ein paar Fragen beantworten – so stellte ich mir das jedenfalls vor) und dankenswerterweise hatte mir die PHB ein Kongressstipendium gewährt. Glücklicherweise war meine Poster-Session bereits auf den zweiten Tag angesetzt, sodass ich meinen „Auftritt“ frühzeitig hinter mich bringen konnte. Er gestaltete sich jedoch nicht ganz so entspannt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Denn viele Teilnehmer kamen einzeln vorbei und stellten mir Fragen, sodass ich im Ergebnis viele kleine Vorträge innerhalb von 90 Minuten halten musste, um das Projekt ausführlich zu erklären. Das hatte es in sich, hat sich am Ende aber gelohnt. Es ergaben sich viele vereinzelte, daher intensivere Gespräche, und meistens erhielt ich positives Feedback. Die meisten schienen von meinem Ansatz überzeugt. manche meinten sogar, sie wären gespannt auf die Ergebnisse meiner Promotion. Das hinterließ zum einen das gute Gefühl, tatsächlich eine vielversprechende Idee gut umgesetzt zu haben – ein schöner Ausgangspunkt für die Dissertation. Zum anderen stellte ich fest, dass ich doch wieder mehr Zeit in mein Englisch investieren muss (was auch eine Erkenntnis ist), und man sich mit den allermeisten sehr gut unterhalten konnte – nicht nur über Psychologie.

 

Womit wir wieder beim Anfang wären. Denn nachdem dieser Teil der Arbeit geschafft war, hatte ich die restlichen Nachmittage den Kopf frei für die nicht-fachlichen Aspekte des Kongresses: Nach den Vormittagsveranstaltungen und -referaten konnte ich mit anderen Kolleginnen und Kollegen durch die malerische Innenstadt von Toulouse spazieren und die roten Backsteinhäuser mit den großen, weißen Fensterläden bewundern. Ich konnte ausführlich und mehr oder weniger erfolgreich mein eingerostetes Französisch aufpolieren und mich auf die Jagd nach der regionalen Spezialität machen, einem Eintopf aus weißen Bohnen, Entenfleisch und Würstchen namens Cassoulet. Im Dominikanerkloster der Stadt, Les Jacobins, warfen wir einen Blick auf die Gebeine von Thomas von Aquin (der sich übrigens schon im 13. Jahrhundert ausführlich mit psychologischen Themen auseinandersetzte) und genossen die Stille und Abgeschiedenheit im Säulengang des Klosters. Nun musste nur noch Deutschland das EM-Halbfinale gegen Frankreich (!) am vorletzten Kongresstag gewinnen und die Woche wäre endgültig ein voller Erfolg gewesen. Der Abend des Spiels, das zeitgleich mit dem Konferenzdinner stattfand, schickte sich jedoch an, in einem Fiasko zu enden. Bastian Schweinsteiger rutschte kurz vor der Halbzeitpause die Hand aus, die Franzosen gingen mit einem Handelfmeter in Führung und meine Stimmung in den Keller. Dies sollte sich aber nur wenige Minuten später schlagartig ändern: Zu meiner Überraschung bekam ich den EAPL-Nachwuchs-Award für das beste Poster verliehen (die einfühlsamen Organisatoren ließen die Verleihung in der Halbzeitpause stattfinden), sodass meine Tränen schnell getrocknet und mein Abend – trotz sich anschließender Niederlage für die DFB-Elf – gerettet war.

 

So war der EAPL-Kongress 2016 sowohl in fachlicher als auch in nicht-fachlicher Hinsicht ein voller Erfolg. Bei der PHB und ihren Freunden und Förderern möchte ich mich noch einmal ausdrücklich für das Stipendium bedanken. So wird der Kongress umso mehr in guter Erinnerung bleiben. Nur Bastian Schweinsteigers Hand verfolgt mich noch manchmal in meinen Träumen.

 

Joans Schemmel (Masterstudiengang Rechtspsychologie)

Bundeskongress Schulpsychologie 2016 Berlin

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Die moderne Schule setzt auf Erkenntnisse und Konzepte der Psychologie. Nur durch pädagogische und psychologische Konzepte kann die Schule heute die Anforderungen und Herausforderungen bewältigen. Deshalb steht im Mittelpunkt des Bundeskongresses 2016 die „Psychologie für die Schule“ auf allen Ebenen schulischen Lernens und Lebens.

 

28. bis 30. September 2016

 

Humboldt Universität
Unter den Linden 6
10997 Berlin

 

In der Themenschiene Hochbegabung stellt sich beim Bundeskongress Schulpsychologie der Arbeitskreis „Hochbegabung in der Schulpsychologie“ vor. Die Arbeitsstelle Hochbegabung Berlin wurde 2014 an der Psychologischen Hochschule Berlin in Kooperation mit der Karg-Stiftung gegründet.

 

 

Das Programm der Themenschiene Hochbegabung

 

28. September

 

Pre-Workshop: 10.00 bis 13.00 Uhr

Brit Reimann-Bernhardt, André Jacob & Sabine Warnecke: Zwischen IQ und Lehrplan: Erkennen und Fördern (hoch)begabter Kinder und Jugendlicher

 

 

29. September 2016

 

Vortrag: 09.00 bis 10.00 Uhr

Franzis Preckel: Hochbegabung aus psychologischer Perspektive: Erkennen, verstehen und beraten Hochbegabter

 

Vortrag: 10.30 bis 11.30 Uhr

Petra Steinheider-Idelberger: Beratungsanlass: Unterforderung bei Hochbegabung Schulpsychologische Systemberatung

 

Workshop: 14.00 bis 15.30 Uhr

Michael Wolf und Sabine Warnecke: Wege aus dem Underachievement  – Zwei Praxisprojekte zur Begleitung von Underachievern im Primar- und Sekundarbereich

 

Workshop: 16.00 bis 17.30 Uhr

Brit Reimann-Bernhardt und Carolin Nass: Potentiale entwickeln, verschiedenen Begabungen gerecht werden Ein Beitrag aus pädagogisch-psychologischen Tandemprojekten

 

 

Hier können Sie das ausführliche Programm der Themenschiene Hochbegabung einsehen.

 

Mehr Informationen auf der Website des Bundeskongress Schulpsychologie 2016 Berlin

 

 

Erscheinungen auf den Grund gehen – Interdisziplinäre Fachtagung über Politische Ideologien an der PHB

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Lange Zeit glaubte man, das Zeitalter der Ideologien sei vorbei. Es gehe nur noch um manifeste oder versteckte Interessengegensätze. In den letzten Jahren haben uns aber politische und religiöse Ideologien mit voller Macht eingeholt. Eine Fachtagung über „Politische Ideologien im Wandel der Zeit“ am 2. und 3. September 2016 hat den gegenwärtigen Stellenwert von Ideologien in unserer Gesellschaft beleuchtet. Veranstalter der interdisziplinären Fachtagung war die Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen in Kooperation mit der Psychologischen Hochschule Berlin, der Hochschule Hamm-Lippstadt und der Universität Mannheim. Die von Axel Burger, Constanze Beierlein und Siegfried Preiser geplante und organisierte Veranstaltung brachte Vertreter aus Wissenschaft und Praxis zusammen und ermöglichte auch jenseits der Vorträge in den Pausen und bei einem gemeinsamen Abendessen einen regen Austausch. Das Thema kommt natürlich in diesen Tagen und Monaten an Islamismus und Rechtsradikalismus nicht vorbei, geht aber weit darüber hinaus.

 

Ein Aufruf zum Umdenken im Kampf gegen religiösen Extremismus durch den Psychologen Ahmad Mansour, den ersten Keynote-Speaker, war solide untermauert durch viele Erfahrungen aus seiner Arbeit mit radikalisierten Jugendlichen und deren Eltern, aber auch aus der eigenen Biographie. Er forderte eindringlich, die komplexe Vielfalt der Ursachen aus Familie, Religion, Kultur und Gesellschaft zu analysieren, zu benennen und öffentlich zu diskutieren.

 

„Rechtsradikale Ideologien“ standen im Mittelpunkt des zweiten Keynote-Vortrags von Dr. Britta Schellenberg von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mindestens einen Teil der Zuhörer überraschte die Referentin mit validen Umfrageergebnissen, denen zufolge die deutsche Bevölkerung insgesamt liberaler werde und abwertend-fremdenfeindliche Einstellungen deutlich zurückgingen. Demgegenüber stehe aber die zunehmende Gewalt von rechtsextremistischen Gruppen und die zunehmende Akzeptanz von fremdenfeindlichen Haltungen im Umfeld von AFD und Pegida. Auch Britta Schellenberg betonte die Vielfalt der Ursachen – historische Faktoren, ökonomische Einflüsse wie Arbeitsplatzverlust, prekäre Beschäftigung, Bankenkrise, Statusverlust, Orientierungsdefizite und daraus resultierend der Wunsch nach einfachen Lösungen. Statt Verständnis für diffuse Ängste zu äußern, müssten der Schutz vor Diskriminierung verstärkt, Grenzen klargemacht und das Recht durchgesetzt werden.

 

Lesen Sie mehr über die beiden öffentlichen Hauptvorträge und die interessanten Beiträge am zweiten Tag der Fachtagung im ausführlichen Tagungsbericht.

Rechtspsychologie-Student Jonas Schemmel mit Nachwuchspreis für das beste Poster auf der 26. Annual Conference der European Association of Psychology and Law in Toulouse ausgezeichnet

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Die jährliche Konferenz der  European Association of Psychology and Law (EAPL) fand in diesem Jahr vom 5. Juli bis zum 8. Juli unter dem Motto „New Challenges in Psychology and Law: Science into Practice“ in Toulouse, Frankreich, statt. Neben Prof. Dr. Volbert nahmen drei RP-Studierende an der Tagung teil. Jonas Schemmel, der ein Poster mit dem Titel „Different People, Different Stories – Differential Aspects of CBCA“ präsentierte, erhielt hierfür ein Kongressstipendium des Fördervereins – verdientermaßen: Am Ende erhielt Jonas Schemmel den EAPL-Nachwuchs-Award für das beste Poster! Herzlichen Glückwunsch!

 

Lesen Sie hier den persönlichen Bericht von Jonas Schemmel über seine Erfahrungen beim Konmgress in Toulouse.

Die therapeutische Beziehung in der Psychodynamischen Psychotherapie

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Über die zentrale Bedeutung der Qualität der therapeutischen Beziehung für den Therapieerfolg, besteht aus empirischer Sicht der Kleinkind- und Therapieforschung breiter Konsens. Dieser wird auch aus theoretischer Perspektive, insbesondere durch die intersubjektive Weiterentwicklung der psychodynamischen Psychotherapie geteilt. Die Vorgänge zwischen Therapeut und Patient auf der impliziten und expliziten Beziehungsebene zu verstehen, bleibt weiterhin ein sehr relevantes und spannendes Thema, dem sich diese Tagung widmet.

 

Die Tagung ist eine Fortbildungsverantsaltung, deren Zertifizierung mit 8 Fortbildungspunkten bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt ist. Die wissenschaftliche Leitung übernehmen Dr. Günter Gödde und Dr. Sabine Stehle.

 

Schauen Sie sich das gesamte Programm hier im Tagungsflyer an.

 

 

Tagung am 26. November 2016

Start: 9:00 Uhr
Neuer Hörsaal
Haus der Psychologie

 

 

Die Themen der Tagung in den Vorträgen, Diskussionen und Arbeitsgruppen sind während der monatlichen Treffen der TP-Ausbilder der Psychologischen Hochschule Berlin und der Berliner Akademie für Psychotherapie entstanden. Hieraus ist auch das gleichnamige Handbuch „Die therapeutische Beziehung in der Psychodynamischen Psychotherapie“ mit externen Autoren und Forschern, insbesondere von der International Psychoanalytic University Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München, entstanden.

 

Die Referenten der Tagung haben wir für Sie im Referentenblatt zusammengestellt.

 

 

Folgende Aspekte werden behandelt:

  • die Weichenstellung der therapeutischen Beziehung zu einem zentralen Therapiefokus,
  • basale Aspekte der therapeutischen Beziehung wie Empathie, Verstehen und Macht,
  • die mikroanalytische Erforschung des Therapieprozesses,
  • wichtige Dimensionen der Therapiebeziehung wie Staunen, Sehnsucht, Achtsamkeit, Klang und Bewegung,
  • der Anschluss an wichtige Autoren wie Freud, Ferenczi, Winnicott, Daniel Stern und
  • Erfahrungen in Supervision, Lehrtherapie und Psychologischer Beratung sowie in imaginativer und interkultureller Therapie.

 

 

Eine Vernissage mit den Werken von Karin Kröger aus der Reihe „Wasser-Landschaften“ bildet den perfekten Rahmen, um die spannenden Fortbildungsthemen nachklingen zu lassen und sich untereinander auszutauschen. Für Verpflegung ist gesorgt.

 

 
Die Tagungsgebühr beträgt 75 Euro, ermäßigt für Psychotherapeuten in Ausbildung und Studenten 30 Euro. Die Gebühr beinhaltet Getränke, Snacks, Mittagessen, Kaffee und Kuchen.

 

Bitte melden Sie sich per Mail unter anmeldung@therapietagung.de an. Ihre Teilnahme wird durch den Eingang der Tagungsgebühr verbindlich bestätigt. Bitte teilen Sie uns auch mit, welche Arbeitsgruppe Sie wählen möchten. Alle Informationen erhalten Sie im Programmflyer.

 

 

Die Tagung ist einen gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB) und der Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP) und wird vom Verein der Freunde und Förderer der Psychologischen Hochschule Berlin gefördert.


Was man mit Statistik alles machen kann: Kostproben aus der klinisch-psychologischen Forschung

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Die klinisch-psychologische Forschung beschäftigt sich mit Fragen, die gesundheitspolitische und gesellschaftliche Relevanz haben: Wie lassen sich psychische Störungen optimal klassifizieren? Welches Behandlungsverfahren ist für welchen Patienten am besten geeignet? Was genau an einem Behandlungsverfahren trägt zu seiner Wirksamkeit bei? Um solche Fragen zu beantworten, werden in der Psychologie Forschungsmethoden und Statistik eingesetzt.

 

In der öffentlichen Antrittsvorlesung gibt Johannes Zimmermann einen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte. Er zeigt beispielhaft auf, wie sich klinisch-psychologische Fragestellungen in statistische Modelle überführen und anhand von Daten aus Stichproben prüfen lassen. Der Vortrag macht deutlich, dass Forschungsmethoden und Statistik auch für die anwendungsorientierte Psychologie eine Schlüsselrolle spielen.

 

 

Wann?

8. November 2016

19:00 Uhr

 

Wo?

Psychologische Hochschule Berlin

Hörsaal

Am Köllnischen Park 2

10179 Berlin

 

 

 

JohannesZimmermannJohannes Zimmermann ist seit Oktober 2015 Professor für Methodenlehre und Psychologische Diagnostik an der Psychologischen Hochschule Berlin. Zuvor hat er fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Kassel gearbeitet. Dort hat er seine Leidenschaft für Statistik entdeckt, die er in seiner Forschung mit klinischen, diagnostischen und persönlichkeitspsychologischen Fragestellungen verbindet. Seine Arbeiten beschäftigen sich unter anderem mit der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen, der Genauigkeit von Persönlichkeitseinschätzungen und den Wirkmechanismen von Psychotherapie. Johannes Zimmermann ist aktuell Associate Editor beim Journal of Personality Assessment und Präsident der Society for Interpersonal Theory and Research.

 

 

 

Bitte melden Sie sich per Mail an service@psychologische-hochschule.de für die Antrittsvorlesung an.

Ein politisch-psychologischer Blick auf die US-Wahlen 2016

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Zum zweiten Mal seit dem BREXIT schauen die Europäer fassungslos auf Abstimmungsergebnisse eines befreundeten Landes. Dabei könnten wir uns auch in der europäischen Nachbarschaft bereits an bislang unvorstellbare Wahl- und Abstimmungsergebnisse gewöhnt haben. Die US-Wahlergebnisse liegen ja auch nur um wenige Prozentpunkte außerhalb des schon lange prognostizierten Bereiches. Fassungslos hätten wir schon lange sein können, dass die Hälfte einer vermeintlich zivilisierten Bevölkerung  menschenverachtenden, frauen- und ausländerfeindlichen Provokationen zujubelt, dass republikanische Regierungsmitglieder systematische Folter toleriert und gerechtfertigt haben, dass offensichtliche Kriegsverbrechen nicht geahndet wurden, dass Politiker ungebremsten Waffenbesitz als Maßnahme gegen Gewaltverbrechen propagieren, dass die absurdesten Verleumdungen mit klammheimlicher Freude hingenommen werden usw.

 

Unabhängig von dieser sehr persönlichen Kommentierung – wie ist das US-amerikanische Wahlergebnis wissenschaftlich zu erklären? Außer allgemein zugänglichen Umfrageergebnissen und veröffentlichten politischen und journalistischen Stellungnahmen können wir derzeit nur auf geschichtliche Entwicklungen und auf frühere Forschungen zu populistischen und rechtsradikalen Entwicklungen zurückgreifen. Was also können politisch-psychologische und sozialwissenschaftliche Forschungsergebnisse zur Erklärung des aktuellen Wahlergebnisses beitragen und was können wir daraus für unsere eigene Gesellschaft lernen?

 

In Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit wächst die Suche nach einfachen Lösungen. Viele Menschen können Unsicherheit und Komplexität schwer ertragen. Aber unter Stress und in Bedrohungssituationen sinkt bei allen Menschen die Toleranz für unüberschaubare Komplexität. Deshalb sind es vor allem die Modernisierungs- und Globalisierungsverlierer, die ungerechte wirtschaftliche Verhältnisse am eigenen Leib erleben und als Reaktion darauf vereinfachte Sichtweisen entwickeln. Genauso sind privilegierte Personen, die den Verlust ihrer Privilegien fürchten, anfällig für Simplifizierungen. Dazu gehört Schwarz-Weiß-Denken (in den USA auch im wörtlichen Sinne), Ausgrenzung des Fremden, simple Schuldzuweisungen, nostalgische Verklärung der guten alten Zeit, irrationale Verschwörungstheorien.

 

In undurchschaubaren Umbruch- und Krisenzeiten tauchen Untergangsfantasien auf: Die Weltuntergangstermine der Zeugen Jehovas und anderer Sekten, Oswald Spenglers „ Untergang des Abendlandes (1918), die nationalsozialistischen Warnungen vor der zionistischen Weltherrschaft,  Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ bis hin zu Pegidas oder Viktor Orbans Panikattacken und den absurden Chemtrail-Bedrohungen.

 

Untergangsfantasien entstehen also in Krisenzeiten, sie werden aber auch von Populisten erzeugt und instrumentalisiert. In existentiellen Krisen greifen Menschen nach den irrationalsten Strohhalmen; dies gilt für Wundermedizin gegen unheilbare Krankheiten ebenso wie für die vermeintlichen Retter gegen nationale Untergangsängste.

 

Hier liegt auch die Lehre, die wir aus den US-Wahlergebnissen für die  deutsche und europäische Politik ziehen können: Populisten, auch in etablierten Parteien, akzentuieren oder erzeugen angstauslösende Signale, verknüpfen sie mit Bedrohungsfantasien (Flüchtlings“ströme“, Verlust der nationalen Identität, Terror, Islamisierung usw.). Wenn sie dann ihre einfachen Lösungen anbieten (Lichtgestalt als Retter, Mauer, Obergrenze, wirtschaftlicher Isolationismus), dann erreichen sie damit vor allem diejenigen in der Bevölkerung, deren gesellschaftliche oder wirtschaftliche Lage bedrohlich, trostlos und hoffnungslos ist. Die Politik kann diesen populistischen Verführungen nur entgegenwirken, wenn sie sich selbst als handlungsfähig demonstriert und die großen zivilgesellschaftlichen Ressourcen unserer Gesellschaft weiterhin aktiviert. Private wie gesellschaftliche Ängste verlieren ihren Schrecken, wenn Wege zur Bewältigung einer Krise in glaubwürdige Weise sichtbar gemacht werden.

 

Siegfried Preiser

 

Öffentliche Vorlesungsreihe: Grundelemente psychodynamischen Denkens Triebtheorie bei Freud II: Aggression und Kultur

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Der zweite Abend der Vorlesungsreihe zu Grundelementen psychodynamischen Denkens stellt Aggression und Kultur in der psychoanalytischen Triebtheorie zu Zeiten Freuds in den Mittelpunkt.

 

Erstens wird die Frage nach einer triebhaften Aggression beleuchtet. Das berührt das Konzept des Todestriebes in seinem Verhältnis zum Eros. Und zweitens wird die konzeptuelle Figur, Kultur sei auf Triebverzicht aufgebaut, befragt. Dabei wird auch auf das Konzept der Sublimierung eingegangen werden.

 

6. Dezember

20:00-22:00 Uhr

 

Hörsaal der Psychologischen Hochschule Berlin

Am Köllnischen Park 2

10179 Berlin

 

Die Vorlesungsreihe ist teil des Masterstudiengangs Psychologie und offen für Besucher, die gern in das Psychologiestudium hineinschnuppern oder die Hochschule kennenlernen wollen. Auch alle die sich für das Thema interessieren, sind herzlich willkommen! Bitte melden Sie sich per Mail an service@psychologische-hochschule.de zur Vorlesung an.

 

Die Vorlesung wird sich auf 6-7 Termine pro Semester erstrecken, die jeweils aus drei Teilen bestehen: einem klassischen Vorlesungsteil von ca. 60 Minuten, einem Abschnitt zum klinischen Fallbezug von ca. 20-30 Minuten und der Möglichkeit für Rückfragen und Ergänzungen von ca. 20-30 Minuten.

 

Pro Semester nimmt sich die Vorlesung ein Konzept zum Gegenstand. Es wird dabei eine kritische konzeptgeschichtliche Darstellung erfolgen, welche die Linie wichtiger Weiterentwicklungen seit Freud nachzeichnet und prüft. Das liefert nicht nur eine Prüfung zeitgenössischer Relevanz einzelner Konzepte (die so sukzessive im konzeptuellen Zusammenhang gesehen werden können), sondern ermöglicht auch die Thematisierung von Fragen nach den Bezügen zu anderen psychotherapeutischen Richtungen und zur wissenschaftlichen Interdisziplinarität.

 

Die Vorlesung (exklusive Diskussion) wird video-/audioaufgezeichnet und transkribiert werden. Sie beruht auf ausführlichen Manuskripten, die allerdings frei vorgetragen werden.

 

Weitere Themen aus dem Schwerpunkt Trieb werden in den Vorlesungen zu folgenden Terminen vorgestellt:

 

20. Dezember 2016
17. Januar 2016
31. Januar 2016

 

Beginn jeweils 20:00 Uhr

 

 

Öffentliche Vorlesungsreihe: Grundelemente psychodynamischen Denkens Triebtheorie bei M.Klein und J.Laplanche

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In einem ersten Schritt der Prüfung der Weiterentwicklung der psychoanalytischen Triebtheorie seit Freud werden die Konzeptionen des Triebes bei Melanie Klein und bei Jean Laplanche in den Blick genommen. Dabei werden sich Fragen zur Aggression und zur unbewussten Phantasie ebenso stellen wie Fragen nach denjenigen Aspekten menschlicher Triebhaftigkeit, die aus frühen Interaktionserfahrungen mit den Bezugspersonen stammen. Dabei wird „Trieb“ in seinem Stellenwert für eine Theorie des Psychischen vertieft betrachtet werden.

 

20. Dezember

20:00-22:00 Uhr

 

Hörsaal der Psychologischen Hochschule Berlin

Am Köllnischen Park 2

10179 Berlin

 

Die Vorlesungsreihe ist teil des Masterstudiengangs Psychologie und offen für Besucher, die gern in das Psychologiestudium hineinschnuppern oder die Hochschule kennenlernen wollen. Auch alle die sich für das Thema interessieren, sind herzlich willkommen! Bitte melden Sie sich per Mail an service@psychologische-hochschule.de zur Vorlesung an.

 

Die Vorlesung wird sich auf 6-7 Termine pro Semester erstrecken, die jeweils aus drei Teilen bestehen: einem klassischen Vorlesungsteil von ca. 60 Minuten, einem Abschnitt zum klinischen Fallbezug von ca. 20-30 Minuten und der Möglichkeit für Rückfragen und Ergänzungen von ca. 20-30 Minuten.

 

Pro Semester nimmt sich die Vorlesung ein Konzept zum Gegenstand. Es wird dabei eine kritische konzeptgeschichtliche Darstellung erfolgen, welche die Linie wichtiger Weiterentwicklungen seit Freud nachzeichnet und prüft. Das liefert nicht nur eine Prüfung zeitgenössischer Relevanz einzelner Konzepte (die so sukzessive im konzeptuellen Zusammenhang gesehen werden können), sondern ermöglicht auch die Thematisierung von Fragen nach den Bezügen zu anderen psychotherapeutischen Richtungen und zur wissenschaftlichen Interdisziplinarität.

 

Die Vorlesung (exklusive Diskussion) wird video-/audioaufgezeichnet und transkribiert werden. Sie beruht auf ausführlichen Manuskripten, die allerdings frei vorgetragen werden.

 

Weitere Themen aus dem Schwerpunkt Trieb werden in den Vorlesungen zu folgenden Terminen vorgestellt:

 

17. Januar 2016
31. Januar 2016

 

Beginn jeweils 20:00 Uhr

Parlamentarischer Abend zu „Qualitätssicherung von Gerichtsgutachten“

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Über 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Praxis folgten am Mittwoch, den 2. November 2016, der Einladung von Dr. Anja Kannegießer, Vorsitzende der Sektion Rechtspsychologie im BDP, Prof. Dr. Conny Antoni, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V (DGPs), und Silvia Groppler, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Anwältinnen im Deutschen Anwaltverein, zum Parlamentarischen Abend „Qualitätssicherung von Gerichtsgutachten“ im Landtag Nordrhein-Westfalens in Düsseldorf.

 

Zu den Gästen gehörten neben Thomas Kutschaty, Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen, und Barbara Steffens, Gesundheitsministerin in NRW, die Vorsitzenden des Justiz- und Gesundheitsausschusses im nordrhein-westfälischen Landtag, Dr. Ingo Wolf und Günter Garbrecht, sowie weitere Mitglieder des Landtags Nordrhein-Westfalen. Aus der Praxis vertreten waren Präsidenten und Direktoren von verschiedenen Amts-, Land- und Oberlandesgerichten in Nordrhein-Westfalen sowie Vertreterinnen und Vertreter von Staatsanwaltschaften und Generalstaatsanwaltschaften.

 

„Das hohe Interesse und die rege Beteiligung zeigt einmal mehr die enorme Bedeutung dieses Themas“, so Dr. Anja Kannegießer, eine der Gastgeberinnen dieses Abends. „Abende wie dieser fördern den so wichtigen interdisziplinären Austausch, um weitere Ansätze zur Qualitätssicherung zu finden.“

 

Auch Prof. Dr. Conny Antoni zieht eine positive Bilanz des Abends: „Es ist in den vergangenen Jahren viel passiert, um die Gutachten und Gutachterqualität zu verbessern. Bereits seit 1995 leistet die Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen mit ihrer zertifizierten Weiterbildung zur Fachpsychologin bzw. zum Fachpsychologen für Rechtspsychologie ihren Beitrag.“

 

„Gerade im familiengerichtlichen Bereich sind Gutachten für Anwälte enorm wichtig“, ergänzte Silvia Groppler in ihrem Grußwort. „Dort geht es in den meisten Fällen sehr emotional zu. Umso wichtiger ist, dass die Sachverständigen handwerklich einwandfreie Gutachten erstellen, die keinen Zweifel an der Neutralität lassen.“

 

In ihren Grußworten zum Abend sprachen Dr. Ingo Wolf, Vorsitzender des Rechtsausschusses des Landtags, Justizminister Thomas Kutschaty sowie Gesundheitsministerin Barbara Steffens über die herausragende Bedeutung von qualitativ hochwertigen Gutachten in Strafverfahren, familiengerichtlichen Verfahren und im Vollzug. Minister Kutschaty begrüßte zudem die neue Initiative eines interdisziplinären Kompetenzzentrums für Gutachten. „Hier wird Fachkompetenz aus Recht, Psychologie und Medizin bundesweit unter einem Dach gebündelt“, erläuterte Anja Kannegießer. „Das Kompetenzzentrum soll sich zum zentralen Ansprechpartner für Fragen rund um das Thema Gutachten im Rechtswesen entwickeln.“

 

Wie groß der Bedarf dazu ist, betonte Dr. Ilka Muth, Richterin am Oberlandesgericht Hamm, in ihrem Impulsvortrag. Richtern fehle es oftmals an Hintergrundwissen zur konkreten Qualifikation und zur Vorgehensweise der Sachverständigen. Auch seien die unterschiedlichen Sachverständigenlisten an den Gerichten noch nicht so bekannt, wie dies wünschenswert wäre.

 

Dr. h.c. Rüdiger Deckers erläuterte, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um die Qualität von Gutachten und Gutachtern in Strafprozessen zu gewährleisten. Wie im familiengerichtlichen Bereich geschehen, müsse auch hier die Fachwissenschaft selbst daran arbeiten, Mindeststandards für Gutachten zu definieren und grundsätzliche Methoden und Systeme für ein qualifiziertes Gutachten zu entwickeln.

 

Richter am OLG Klaus Michael Böhm berichtete, dass derzeit geplant sei, die vor zehn Jahren entwickelten Mindestanforderungen für Prognosegutachten fortzuschreiben. Im Jahre 2006 hatte eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe Mindestanforderungen für Prognosegutachten entwickelt. Frühere Mitglieder der Expertenkommission sowie neu hinzugetretene, renommierte Experten aus verschiedenen Fachrichtungen, kämen nun Mitte Dezember zu einem ersten Treffen zusammen, um weitere Schritte zu beraten.

 

Einigkeit bestand bei allen Beteiligten, dass zwar schon einiges getan wurde, um die Qualität von Gutachten zu gewährleisten, dies perspektivisch aber nicht ausreicht. Gut ausgebildete Gutachter und qualitativ hochwertige Gutachten sind das eine. Ebenso wichtig ist aber auch, dass Richter, Anwälte und Staatsanwälte in die Lage versetzt werden, für die jeweilige Fragestellung geeignete Gutachter auszuwählen sowie die Gutachten zu hinterfragen und zu bewerten. Richterfortbildungen, wie in Nordrhein-Westfalen verpflichtend, sind eine Maßnahme, um die Richter besser auf diese Aufgabe vorzubereiten. Am Ende sind die Richter diejenigen, die entscheiden – eine Aussage, die an diesem Abend mehrfach betont wurde.

 

BU: Conny Antoni, DGPs; Silvia Groppler, DAV; Ilka Muth, OLG Hamm; Ingo Wolf, MdL und Vorsitzender des Rechtsausschusses NRW; Anja Kannegießer, BDP; Minister Thomas Kutschaty, JM NRW und MdL; RiOLG Klaus Böhm, OLG Karlsruhe; RA Rüdiger Deckers, DAV.

 

Bilder von der Tagung

Statements der Referenten

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