Vortragsreihe: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zum Anfassen
Wann?
Dienstag, 29. August 2017 um 18:00 Uhr
Wo?
Psychologische Hochschule Berlin – Am Köllnischen Park 2 – 10179 Berlin/Mitte
Die PHB möchte mit dieser Vortragsreihe dabei unterstützen, die TP näher kennen zu lernen und eine fundierte Wahl des Psychotherapieverfahrens für die eigene Ausbildung zu treffen.
In der Vortragsreihe „Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zum Anfassen“ widmen sich Prof. Dr. Timo Storck und Dr. Günter Gödde diesmal der Frage, welchen Stellenwert Fallgeschichten in der psychodynamischen Ausbildung haben. Psychodynamisches Denken und Therapieren wird nicht in erster Linie anhand von Regeln, Prinzipien oder Begriffen aus Lehrbüchern erlernt, die man auf konkrete Situationen anwendet; vielmehr lernt man psychodynamisch zu arbeiten, indem man mit Initialfällen oder Musterbeispielen umgeht. Solche Musterbeispiele finden sich in Fallgeschichten über psychische Krankheiten und deren Behandlung.
Günter Gödde und Timo Storck stellen psychodynamische Fallgeschichten beispielhaft vor. In Betracht kommen eigene Therapiefälle oder Beispiele aus der psychoanalytischen Literatur, aber auch aus der Belletristik, aus Filmen, Fernsehserien („In Treatment“), aus der philosophischen Lebenskunst u.a.
Bitte melden Sie sich per Email für die Veranstaltung TP zum Anfassen an: service@psychologische-hochschule.de
Im Rahmen der Therapeuten-Ausbildung stellt sich die Frage, welchen Wert es hat, „in Fällen denken“ zu lernen („case based learning“). Auch die Einübung in die medizinische und juristische Praxis erfolgt weniger über das Erlernen von Regeln als über die Arbeit mit paradigmatischen Fällen. Man kann fallbasierte Ansätze als eigenständige wissenschaftliche Methode oder Argumentationsform betrachten. Dabei spielt es nicht zuletzt eine wichtige Rolle, dass das Verfassen einer Fallgeschichte ein wichtiger Teil der Reflexion eigener Behandlungen ist.
Vor diesem Hintergrund betrachtet, kann man fragen, was eine („gute“) Fallgeschichte ausmacht. Man kann davon ausgehen, dass die „Kunst“ des Verfassens einer Fallgeschichte nicht zuletzt darin besteht, dass ein Leser oder eine Leserin bzw. ein Zuhörer oder eine Zuhörerin etwas davon zu spüren kriegt, wie es sich in der Behandlung für das therapeutische Paar angefühlt hat, miteinander zu arbeiten. Das zeichnet die Ästhetik der Fallgeschichte aus: Lesend oder zuhörend setzen wir uns zu ihr in Beziehung, weil sich in ihr eine Beziehung entfaltet und nachempfindbar wird.
Im Anschluss laden wir alle herzlich zu einem Informationsabend über die Ausbildung in Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie ein. Dabei erläutern wir die Abläufe, Inhalte und Zulassungsbedingungen der Ausbildung und informieren über das spezielle Angebot der Psychologischen Hochschule Berlin zur Psychotherapieausdbildung PLUS – einer wissenschaftlich fundierten Psychotherapieausbildung.